Freitag, 24. Mai
Heute geht es wieder nach Hause. Der Tag ist schnell erzählt: Wecker – packen – Frühstück – zu Ende packen – von allen verabschieden (Robbi pennt noch) – los geht es. Es ist 9:15 Uhr.
Die Fahrt geht zunächst am Gardasee entlang, zuerst am Süd- dann am Ostufer. Sonne, Wolken und Berge sind unsere Begleiter. Den Brenner überwinden wir staufrei. Die Brennermaut vorab zu bezahlen, ist von Vorteil. Man fährt einfach langsam durch die Mautstation – fertig. Wir planen etwa aller zwei Stunden eine Pause ein.
Um München stehen wir im Stau. A8 und A99 vereinigen sich und die A99 verliert zwei Spuren. Da hat jemand einen großen Strohballen verloren. Hier dümpeln wir über eine Stunde rum. Die A9 ist inzwischen nicht mehr so voll. Die Kartensuche nach einem Gashaus beschert uns in Hormersdorf quasi direkt an der Autobahn einen kleinen Dorfgasthof. Der Gemeinderat tagt zum Glasfaserausbau und die örtlichen Senioren treffen sich. Das Essen ist sensationell!
Gestärkt und ausgeruht geht es heim. 21:25 Uhr fahren wir in unsere Einfahrt und sind wieder da. Schön war es in Italien!
Donnerstag, 23. Mai
An unserem letzten Tag am Gardasee geht es nach Salo‘. Das Wetter ist perfekt. Doch einige Gewitterwolken am Horizont geben einen Vorgeschmack auf das, was da noch kommen soll. Wir parken zentrumsnah bei einem Italomarkt, dem örtlichen Supermarkt. Von der Uferpromenade aus haben wir einen schönen Blick auf den Ort, den See und die angrenzenden Berge.
Nachdem wir gemütlich durch den Ort gebummelt sind, kaufen wir noch ein und fahren wieder nach Moniga zurück. Der Himmel hat sich jetzt bedrohlich verdunkelt.
Das Gewitter zieht schnell und heftig heran.
Nach dem Gewitter spazieren wir zum See. Am Hafen gibt es einen Eisbecher und Cappuccino.
Das Abendbrot wird heute wieder drinnen stattfinden. Zum ersten Gang gibt es Fusilli mit Gemüsesoße und eingearbeitetem Käse. Als Hauptgang hat mein Hase Forelle, eine riesige Forelle! Die hat Mama aufgeklappt, die meisten Gräten entfernt und gebraten. Ich habe noch einmal Schnitzel. Dazu gibt es, etwas ungewöhnlich, aber lecker, Pommes und Spinat.
Mit Wein auf der Terrasse geht unser letzter Abend zu Ende. Mit dem Herrn aus Hamburg sitzen wir, bis es uns zu kühlt wird.
Mittwoch, 22. Mai
Der Wetterbericht verheißt Gewitter mit Regen. Wir sind mutig und brechen nach dem Frühstück auf nach Padua. Die Fahrt dauert etwas länger. Nach 1,5 Stunden sind wir da und bekommen im zweiten Anlauf auch direkt im historischen Zentrum einen Parkplatz. Wir parken am Prado della Valle. Der Prado zählt neben dem Freiheitsplatz in Charkiv und dem Place de la Concorde in Paris zu den größten innerstädtischen Plätzen Europas.
Unser erstes Ziel ist die Basilika Santa Giustina. Diese Kirche belegt Platz sieben unter den größten Kirchen der Welt. Wir haben auch Glück, denn 12:00 Uhr schließt die Kirche für Besucher. Wir stehen sehr erstaunt im Inneren dieser riesigen Kirche, die Klosterkirche der Benediktiner ist.
Über den Prado geht es tiefer ins historische Zentrum von Padua hinein.
Blitze zucken am Himmel und es donnert bedrohlich. Wir kommen dem Regen zuvor und retten uns in eine sehr gemütliche Pizzeria. Während wir Pizzen verdrücken gießt es draußen. Dicke Regentropfen platschen vom Himmel. Wir gönnen uns noch einen Nachtisch und anschließend geht es in die nächste Kirche.
Die Basilika des hl. Antonius von Padua ist einfach nur riesig. Wir streifen durch mehrere Innenhöfe mit Kreuzgängen. So sind wir im Trockenen, während es immer noch gießt.
Die eigentliche Basilika ist prachtvoll ausgestattet. Im Reliquienschrein wird die Zunge des Heiligen aufbewahrt. Der Haupt- und die Seitenaltäre sind sehr prachtvoll.
Beim Parkplatz erwartet uns die Polizei. Der Parkplatz ist ab 16:00 Uhr gesperrt. Bis dahin ist allerdings noch Zeit. Wir fahren zurück zum Hotel und freuen uns schon aufs Abendbrot.
Und das Abendbrot ist wieder perfekt. Als Vorspeise gibt es Risotto mit Waldpilzen. Der Hauptgang wird begleitet von Zucchini-Blüten im Bierteig und grünen Bohnen. Mein Hase hat gebackene Forelle und ich dünne Scheiben Schweinefleisch in einer Tomaten-Pfeffer-Soße. Auch im Dessert unterscheiden wir uns. Mein Hase hat Tiramisu und ich habe mich für Tartuffo weiß entschieden.
Nach so gutem Essen müssen wir uns die Beine vertreten. Der Vollmond zaubert eine glitzernde Lichtspur auf den See.
Dienstag, 21. Mai
Der Tag beginnt mit starkem Regen. Vom Bett aus sehen wir, wie es gießt. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Das Motto des Tages könnte lauten „Die Jagd nach der Wolle“. Es herrscht Wollknappheit bei meinem Hasen. Wir haben einige Geschäfte herausgesucht und an diesen orientiert sich unsere heutige Tour. Zuerst geht es nach Desenzano. Hier finden wir das Wollgeschäft, aber keine passende Wolle. Der Regen hat aufgehört und wir kommen trockenen Fußes durch die engen Gassen. Weiter geht es nach Sirmione.
Hier gibt es kein Wollgeschäft mehr. Also fahren wir Ziel Nr. 3 an, Peschiera del Garda. Das Wollgeschäft ist geschlossen. Aber wir entdecken einen neuen Ort für uns.
In Peschiera fließt der Gardasee ab. Mehrere Ausflüsse vereinigen sich zu einem Fluss. Ein bisschen ist es hier wie in Klein-Venedig.
Hier nehmen wir einen kleinen Imbiss mit Nudelgerichten ein.
Beim Essen beschließen wir, einen vierten Versuch zu wagen. In Brescia wird Wolle hergestellt. Hier muss es doch auch welche zu kaufen geben. Wir fahren also nach Brescia.
Der geplante Parkplatz ist schnell gefunden. Unser Reiseführer beginnt sein Kapitel zu Brescia mit den üblichen Vorurteilen: hässlich, Industrie, verlebt. Aber so wie der Reiseführer zu einem Besuch dieser Stadt rät, so können wir auch nur zu einem Besuch raten.
Es gibt viele kleine Gassen.
Die Kirchen sind teilweise sehr alt und absolut sehenswert. Die älteste noch vollständig erhaltene Kirche stammt aus dem 9. Jh. unserer Zeitrechnung.
In Brescia kann man sehr beeindruckende Ruinen aus römischer Zeit besichtigen. Die gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Nachdem wir diese tolle Stadt für uns entdeckt haben, gehen wir noch einmal auf die Jagd nach Wolle. Unser erster Anlaufpunkt entpuppt sich als Großhandel. Insgesamt vier Verkäufer kümmern sich um uns in einer riesigen Halle mit vielen Regalreihen. Es gibt zwar viel Wolle, aber nichts passendes. Und es ja auch ein Groß- und kein Einzelhandel. Im letzten Anlauf haben wir Glück. Die Adresse entpuppt sich als Geschäft mit sehr breitem Angebot. Hier hat sich auch der Strickzirkel versammelt. Ich bin begeistert von diesem unglaublichen Stimmgewirr. Es herrscht ein Geschnatter biblischen Ausmaßes.
Nun geht es zum Hotel zurück. Hier hat sich auch der Himmel aufgetan und die Sonne scheint.
Das Abendbrot im Hotel bietet heute keine Überraschung. Als Vorspeise haben wir Spaghetti Carbonara gewählt. Unser Hauptgang ist Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln und Tiramisu ist der Nachtisch.
Wir haben auf der Terrasse eine illustre Runde. Neben uns und dem Herrn aus Hamburg sitzt hier noch eine Familie aus Bayern. Unser Tag endet mit einem tollen Abendhimmel über dem See.
Montag, 20. Mai
Der Pfingstmontag ist in Italien kein Feiertag. Eine Ausnahme bildet da nur die Autonome Provinz Südtirol. Wir befinden uns in der Lombardei, also kein Feiertag.
Nach dem Frühstück geht es zunächst einmal auf den örtlichen Markt. Jeden Montag, der kein Feiertag ist, findet in Moniga del Garda Markt statt.
Vom Markt kehren wir mit reicher Beute zurück (Erdbeeren und zwei Teilchen). Nun starten wir nach Verona. Das Wetter verspricht alles, von Sonne bis Gewitter ist jede Entwicklung möglich.
In Verona parken wir in der Tiefgarage in -3. Das ist vielleicht nicht ganz unproblematisch bei Starkregen, aber wir sind optimistisch. Gleich bei der Tiefgarage befindet sich die Ponte de Castellvecchio. Sie überspannt seit dem 14. Jahrhundert die Etsch, die aus den Südtiroler Alpen kommt.
Von der Alten Burg (Castellvecchio) gehen wir zur Piazza Bra. Auf diesem Platz befindet sich auch die Arena von Verona.
Weiter geht es durch Straßen voller Geschäfte, Plätze mit Denkmälern zu den angeblichen Häusern von Romeo und Julia.
Vor Romeos Haus stehen, eingerechnet wir, vier Personen. Bei Julias Haus mit dem sagenumwobenen Balkon drängen sich die Menschen. Im Innenhof steht eine Julia aus Bronze. Ihr Busen ist ganz blank gerieben.
Die Altstadt von Verona liegt in einer Schleife der Etsch. Sie ist also von drei Seiten vom Fluss umgeben.
Wir beschließen noch den Aufstieg zum Castell St. Pietro. Über unzählige Treppen gelangen wir gut durchgewärmt nach oben. Der grandiose Ausblick über die gesamte Altstadt entschädigt uns für die Mühen des Aufstieges.
Auf dem Rückweg zur Tiefgarage wollen wir noch zu einem Wollladen. Leider gibt es den nicht mehr. Kurz bevor wir die Tiefgarage erreichen, fallen die ersten Tropfen Regen. Wir kommen im Wesentlichen trocken an.
Pünktlich zum Abendbrot sind wir wieder da. Auch heute haben wir uns auf das Abenteuer „Wir essen, was die Familie isst“ eingelassen. Als Vorspeise gibt es Fusilli mit Käse und Schmorgemüse. Zum Hauptgang serviert Robbi gebratenes Hühnerfleisch in Scheiben mit Pilzen und als Beilagen gedünsteter Fenchel und gedünstete und mit gerösteten Semmelbröseln überstreute Tomaten.
Da es hier in Moniga inzwischen auch regnet, essen wir heute nicht auf der Terrasse. Das Dessert, wir entscheiden uns für Meringue, nehmen wir dann draußen ein. Das Vordach schützt uns.
Sonntag, 19. Mai
Heute wird ein fauler Tag. Nach dem Frühstück bleiben wir mit unserem zweiten Cappuccino auf der Terrasse. Die Sonne scheint. Vor uns glitzert der Gardasee im Sonnenlicht. Autos mit Bootsanhängern fahren an uns vorbei in den Hafen.
Nach ein bisschen Faulenzerei laufen wir zur Burg hinauf und durch den Ort. Hier ist tote Hose. Nur die Restaurants haben geöffnet und sind auch gut besucht.
Dann endlich kommen wir wieder an den See.
Am Strand tummeln sich viele Menschen, vor allem Einheimische. Sonnenschirme, Liegen – alles gut belegt.
Bis zum Abendbrot faulen wir vor uns hin, wobei, nein, mein Hase macht auch noch Yoga im Zimmer. Pünktlich 19:00 Uhr sitzen wir auf der Terrasse. Abendbrot gibt es 19:30 Uhr. Aber so können wir schon die Aussicht auf den See genießen. Wir starten heute beide mit Ravioli. Unser Hauptgang unterscheidet sich. Mein Hase hat Scaloppine, dünne Scheiben Hähnchenfleisch und ich habe noch einmal zum Roastbeef gegriffen. Dazu gibt es Bohnen (von Robbi in perfektem Sächsisch ausgesprochen) und Ofenkartoffeln. Unser Nachtisch ist heute Tartuffo weiß, eine Creme-Eisspeise mit Hagelzucker bestreut.
Ich bekomme noch einen Limoncello. Das Ding sieht harmlos aus, hat es aber in sich. Auf jeden Fall schmeckt man die Limonen.
Langsam wird es dunkel und Schuld hat nicht der Limoncello. Am gegenüber liegenden Ufer funkeln Lichter. Ein schöner fauler Tag geht zu Ende.
Samstag, 18. Mai
Der Weg nach Süden und nach Westen ist uns heute versperrt. Der Papst kommt nach Verona und der Giro d‘ Italia macht Station mit einem Zeitfahren in Desenzano.
Wir fahren heute also lieber in die Berge. Wir nennen diesen Tag den „Tag der Seen“. Am Gardasee brechen wir auf. Bei Salo biegen wir ab in die Berge und kommen schließlich zum Lago d‘ Idro.
Hier nehmen wir in einem Strandcafé direkt am Seeufer einen Cappuccino.
Gestärkt laufen wir noch ein Stück am Ufer entlang und sehen die Festung Roca d‘ Anfo aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten sind immer noch die Festungsmauern, Gebäude und Kanonentürme.
Nun geht es weiter zum Lago de Ledro. Die Straße ist schmal und schraubt sich über gefühlt unendlich viele Serpentinen erst nach oben und dann wieder etwas nach unten. Wir halten an, denn jetzt sehen wir den Monte Baldo, am anderen Ufer des Gardasees gelegen. Den See selbst sehen wir allerdings noch nicht.
Über Riva del Garda geht es weiter nach Limone. Hier halten wir, um noch einmal den leckeren Cocktail zu genießen. Außerdem bietet die Pizzeria einen sensationellen Blick über den See.
Heute kann außerdem super die Terrassen sehen, auf denen die Limonen angebaut werden.
Unser Abendbrot nehmen wir wieder im Hotel ein. Schon vor 19:30 Uhr zieht ein feiner Knoblauchduft durchs Treppenhaus. Da wir die einzigen Gäste sind, die am Abendessen teilnehmen, haben wir für den Hauptgang keine Wünsche geäußert. Wir wollen das essen, was auch die Familie isst. Schon gegen 19:00 Uhr sitzen wir auf der Terrasse. Von hier aus sehen wir den See. Die Temperaturen sind sehr angenehm und Robbi bringt schon mal unsere Getränke.
Als Vorspeisen haben wir Gemüsesuppe (mein Hase) und Ravioli, gefüllt mit einer Kürbiscreme (ich).
Der Hauptgang besteht aus Kartoffeln, die leicht überbacken sind, Artischocken-Gemüse und Roastbeef.
Zum Nachtisch gibt es Meringue, eine Süßspeise aus Eischnee und Creme.
Freitag, 17. Mai
Heute geht es nach Limone sul Garda. Nach dem Frühstück starten wir. Ab Salò wird die Straße fast durchgängig am See entlang geführt, eingezwängt zwischen Ufer und Felsen. Manchmal reicht der Platz nicht mehr aus und die Straße wird durch Tunnel geleitet. An einem Hotel mit Terrasse halten wir an. Der Blick über den See ist sensationell. Über dem gegenüberliegenden Ufer erhebt sich der Monte Baldo. Wir genießen Cappuccino und Kuchen.
In Limone angekommen ist der vorgesehene Parkplatz voll. Doch schnell ist Ersatz gefunden. Für den Ort ist wenig Platz. Die Häuser sind eingepresst zwischen See und Berg. Steil fallen die engen Gassen zum See hin ab. Im ganzen Ort duftet es nach Limonen.
Wir besuchen die Limonen-Anpflanzungen an der ehemaligen Burg von Limone. Der Blick über den Ort und den See ist phantastisch.
Zum Abschluss genehmigen wir uns noch eine Pizza.
Von Limone aus geht es weiter nach Riva del Garda. Leider beginnt es zu regnen und wir drehen um und fahren zurück. Auf dem Rückweg bietet sich uns ein völlig anderer Blick. In Moniga angekommen, laufen wir zum Strand. Auch hier hat es nach unserer Ankunft kurz und heftig geregnet. Doch nun ist der Himmel klar und rein gewaschen.
Abendbrot gibt es bei Mama auf der Terrasse.