25. Mai 2018: Die Datenschutzgrundverordnung tritt in Kraft. Das ist heute genau 5 Jahre her. Ich kann mich noch gut an das Gejammer erinnern. Dabei waren es mehr als zwei Jahre, die Zeit waren, sich auf das neue Gesetz vorzubereiten.
Was ist das Besondere an der Datenschutz-Grundverordnung? Fragt man 10 Personen, wird man mindestens 6 verschiedene Antworten erhalten. Ich kann nur sagen, worin für mich die Besonderheiten liegen.
Die wichtigste Besonderheit zu erst: Wir haben Datenschutzniveau, welches einheitlich und gleichermaßen den gesamten Europäischen Wirtschaftsraum umfasst. Egal, wo im EWR ich mich befinde. Das Datenschutzniveau ist immer gleich. Meine Betroffenenrechte sind identisch. Die Aufgaben für verantwortliche Stellen sind gleich.
Die Betroffenenrechte werden in den Brennpunkt gerückt. Erst kürzlich wurde ein Rekordbußgeld in Höhe von 1,2 Mrd. Euro an den Meta-Konzern erteilt. Egal ob ich in der Rolle des Mitarbeiters, des Kunden oder des Patienten bin, es existiert ein angemessenes Schutzniveau.
Den Betroffenen von Datennutzungsprozessen wird eine Mitwirkungspflicht auferlegt. Wie oft höre ich: „Oh mein Gott! Ich soll am Zensus teilnehmen… Mimimi…“ Aber Android als Smartphone-Betriebssystem nutzen, WhatsApp verwenden und regelmäßig Statusfotos Posten.
Gibt es auch was zu kritisieren? Ja! Das Thema „Digitale Fotos“ hätte aus meiner Sicht mehr Beachtung verdient. Die Art und Weise, wie wir heute Fotos erzeugen, hat sich gegenüber 2014/2016 deutlich verändert. Swipe ich auf meinem Smartphone-Display oder mache ich ein Foto – nicht erkennbar. Teleobjektive haben sich vom Preis-Leistungs-Verhältnis verändert. Auf Grund großer möglicher Distanzen ist für eine fotografierte Person nicht mehr erkennbar, dass sie überhaupt Fotografiert wird. Digitales Bild- und Videomaterial sind allgegenwärtig: Actioncams, Dashcams, Videoüberwachung…
Final: Ich mag die DS-GVO. In meiner Praxis als Datenschutzbeauftragter erlebe ich es immer wieder, dass sich Betroffen mit ihren Fragen oder mit ihren Problemen an mich wenden. Die Rolle des DSB ist stärker in den Mittelpunkt gerückt: Transparenz, Informationspflicht – beides unterstützt und stärkt die Rolle der Betroffenen.