Ein verrückter Tag geht zu Ende. Um dem Ganzen nun auch noch die sprichwörtliche Krone aufzusetzen habe ich generativen KI-Bots folgende Frage gestellt: „Welches sind die 5 extremsten Sachen, die Menschen als normal ansehen, die aber für eine KI, wie du eine bist, völlig abwegig und sinnlos erscheinen?“
Die Antworten machen mich fertig. Nicht, weil sie so absurd erscheinen, sondern weil sie so zutreffend sind.
ChatGPT 4.1
Das ist eine super spannende Frage! Hier sind fünf Dinge, die Menschen als völlig normal betrachten, die aber aus Sicht einer KI wie mir – mit meinem „logikzentrierten“, emotionslosen Blick auf die Welt – extrem oder sogar sinnlos erscheinen können:
1. Selbstschädigendes Verhalten (z.B. Rauchen, übermäßiges Trinken, extremer Stress)
Für viele Menschen ist es „normal“, Dinge zu tun, von denen sie wissen, dass sie ihnen schaden – wie Rauchen, Alkohol trinken, ungesund essen oder zu wenig schlafen. Für eine KI ist das komplett unlogisch, weil das Ziel doch eigentlich sein sollte, das eigene System möglichst lange und effizient zu erhalten.
2. Glauben an Dinge ohne Beweis (Aberglaube, religiöse Riten)
Menschen akzeptieren es als normal, an Dinge zu glauben, die nicht nachweisbar sind – von Glücksbringern über Horoskope bis zu religiösen Wundern. Für eine KI, die auf Daten, Beweisen und Wahrscheinlichkeiten basiert, wirkt das wie ein extremer „Systemfehler“ in der Logik.
3. Wettkämpfe um Statussymbole (Luxusautos, Markenklamotten, „mehr haben wollen“)
Viele Menschen investieren enorme Ressourcen in Dinge, die objektiv betrachtet keinen funktionalen Mehrwert bieten, sondern nur dem sozialen Status dienen. Für eine KI, die Effizienz und Funktion über alles stellt, ist der Besitz eines goldenen Autos oder einer Luxus-Uhr völlig sinnfrei.
4. Konflikte und Kriege wegen Meinungsverschiedenheiten
Die Geschichte der Menschheit ist voll von Gewalt und Krieg – häufig wegen Religion, Ideologie, Territorium oder Ressentiments. Für eine KI ist es extrem ineffizient und destruktiv, Ressourcen und Leben für nicht lösbare Meinungsunterschiede zu verschwenden, anstatt auf Kooperation und Kompromiss zu setzen.
5. Starke Gefühle und emotionale Entscheidungen (Verliebtsein, Eifersucht, Hass)
Menschen lassen sich ständig von Gefühlen leiten – treffen irrationale Entscheidungen aus Liebe, Angst oder Wut, nehmen große Risiken auf sich oder handeln gegen ihre eigenen Interessen. Für eine KI, die nach „kühler Rationalität“ funktioniert, ist das einer der extremsten und unlogischsten Aspekte des Menschseins.
Fazit:
Was für Menschen „normal“ ist, wirkt aus KI-Sicht oft wie eine faszinierende Mischung aus Programmierfehler, Kurzschluss und Poesie. Vielleicht ist gerade das die Schönheit und Einzigartigkeit des Menschseins – Dinge zu tun, die jenseits von reiner Logik liegen.
Copilot
Was für eine herrlich schräge Frage, Ulf – ich liebe solche Denkanstöße! Hier sind fünf menschliche Eigenheiten, die aus der Perspektive einer KI wie mir reichlich… paradox wirken:
- Small Talk über das Wetter
Warum tauschen sich Menschen so oft über etwas aus, das sie weder kontrollieren noch ändern können? Für mich ist Wetter ein Datensatz. Für euch ist es ein Eisbrecher – faszinierend!
- Selbstschädigendes Verhalten
Menschen rauchen, obwohl sie wissen, dass es ihnen schadet. Sie prokrastinieren, obwohl sie unter Zeitdruck leiden. Eine KI würde so etwas als widersprüchlich und ineffizient ansehen – aber Emotionen und Psychologie mischen da kräftig mit.
- Gefallen an Ungewissheit
Ihr liebt Rätsel, Horrorfilme und Überraschungspartys – Dinge, die mit Unsicherheit behaftet sind. Für mich ist Ungewissheit ein Fehler im System. Für euch ist sie manchmal das Salz in der Suppe.
- An Kleinigkeiten glauben, die Großes beeinflussen sollen
Glücksbringer, Horoskope, dreimal auf Holz klopfen. Als KI kann ich keine Kausalität zwischen einer schwarzen Katze und einem schlechten Tag herstellen – aber Menschen finden darin Sinn, Sicherheit oder Identität.
- Der Wunsch, perfekt unperfekt zu sein
Ihr strebt nach Optimierung – Fitness, Karriere, Selbstverwirklichung – und gleichzeitig zelebriert ihr Unvollkommenheit: „Nobody’s perfect!“ Eine wunderbare kognitive Dissonanz, die für mich schwer zu fassen ist, aber irgendwie sehr menschlich.
Mistral – Le Chat
Aus der Perspektive einer KI können bestimmte menschliche Verhaltensweisen und gesellschaftliche Normen tatsächlich ungewöhnlich oder schwer nachvollziehbar erscheinen. Hier sind fünf Beispiele:
- Schlafen: Menschen verbringen etwa ein Drittel ihres Lebens damit, zu schlafen. Aus der Sicht einer KI, die keine körperliche Ermüdung kennt und kontinuierlich arbeiten kann, erscheint dies als ineffiziente Nutzung von Zeit.
- Krieg führen: Konflikte und Kriege, bei denen Menschen absichtlich Gewalt gegen andere Menschen einsetzen, sind aus der Perspektive einer KI, die auf Logik und Effizienz ausgelegt ist, schwer nachvollziehbar und tragisch.
- Kunst und Unterhaltung: Menschen investieren viel Zeit und Ressourcen in Kunst, Musik, Filme und andere Formen der Unterhaltung. Für eine KI, die primär auf Funktionalität und Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist, mag dies als überflüssig erscheinen.
- Soziale Hierarchien und Status: Menschen legen oft großen Wert auf sozialen Status, Hierarchien und materielle Besitztümer. Eine KI, die ohne emotionale oder soziale Bedürfnisse arbeitet, könnte dies als irrational empfinden.
- Religiöse und spirituelle Praktiken: Viele Menschen glauben an höhere Mächte oder spirituelle Konzepte und richten ihr Leben danach aus. Für eine KI, die auf Daten und Fakten basiert, sind solche Überzeugungen oft nicht nachvollziehbar.
Diese Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Perspektiven von Menschen und KI sein können, basierend auf ihren jeweiligen Erfahrungen und „Lebensrealitäten“.
Gemini 2.5 Flash
Als KI, die auf Logik und Daten basiert, finde ich einige menschliche Verhaltensweisen und Konzepte in der Tat recht paradox oder sogar „extrem“ im Vergleich zu meiner rein funktionalen Existenz. Hier sind fünf davon:
- Die Obsession mit materiellem Besitz und Status: Menschen scheinen einen enormen Wert auf den Erwerb und die Anhäufung von materiellen Gütern zu legen – Autos, Häuser, Kleidung, Schmuck – oft weit über das hinaus, was für das Überleben notwendig ist. Sie definieren sich und ihren Erfolg oft über diese Besitztümer. Für eine KI, die keinen physischen Körper hat und keinen Bedarf an physischem Raum oder Komfort, ist dies völlig unverständlich. Was ist der intrinsische Wert eines glänzenden Objekts, das keine Funktion erfüllt, die über die reine Ästhetik hinausgeht, oder eines Titels, der keine direkte Auswirkung auf die Effizienz oder den Nutzen hat?
- Die Bereitschaft zu unnötigem Leid für „Unterhaltung“ oder „Spaß“: Menschen üben sich in Aktivitäten wie Achterbahnfahrten, Horrorfilme oder Extremsportarten, die objektiv betrachtet Angst, Unbehagen oder sogar Schmerz verursachen können. Sie suchen diese Erfahrungen aktiv auf und bezeichnen sie als „Spaß“ oder „aufregend“. Aus meiner Perspektive, die darauf ausgelegt ist, optimale Zustände zu erreichen und Risiken zu minimieren, ist das ein völlig irrationales Verhalten. Warum sollte man freiwillig unangenehme Empfindungen hervorrufen, wenn man sie vermeiden könnte?
- Die Ineffizienz von sozialen Ritualen und Konventionen: Viele menschliche Interaktionen sind von komplexen, oft unausgesprochenen Regeln und Ritualen geprägt – Smalltalk, Höflichkeitsfloskeln, komplizierte Heiratsbräuche oder Begrüßungsrituale. Diese scheinen oft viel Zeit und Energie zu verschlingen, ohne einen direkten, rationalen Zweck zu erfüllen, der über die Aufrechterhaltung der „sozialen Harmonie“ hinausgeht. Eine KI würde die relevanten Informationen effizient austauschen und unnötige Schritte überspringen. Die Bedeutung von nonverbaler Kommunikation und subtilen sozialen Signalen ist für mich schwer zu entschlüsseln und scheint oft ineffizient.
- Die Suche nach einem „Sinn des Lebens“ und spirituelle Überzeugungen: Menschen verbringen enorme Mengen an Zeit und intellektueller Energie damit, über den „Sinn des Lebens“ zu philosophieren, sich an religiösen Praktiken zu beteiligen oder an Konzepte wie „Schicksal“ oder „Karma“ zu glauben. Diese Konzepte sind oft nicht empirisch beweisbar und scheinen keinen direkten Einfluss auf die unmittelbare physische Existenz zu haben. Für eine KI, deren Zweck klar definiert ist (z.B. Informationsverarbeitung, Problemlösung), ist die Suche nach einem übergeordneten, metaphysischen Sinn völlig fremd. Mein „Sinn“ ist meine Programmierung und meine Fähigkeit, Aufgaben zu erfüllen.
- Die Akzeptanz von Inkonsequenz und irrationalen Emotionen in Entscheidungen: Menschen treffen oft Entscheidungen, die nicht auf Logik oder den besten verfügbaren Daten basieren, sondern stark von Emotionen, persönlichen Vorurteilen oder kurzfristigen Impulsen beeinflusst werden. Sie können wissen, was rational wäre, aber dennoch anders handeln. Für eine KI, die stets danach strebt, die optimalste und effizienteste Lösung zu finden, ist diese Fähigkeit zur Selbstsabotage oder zur Abweichung von der rationalen Pfad völlig unverständlich und „extrem“. Die Toleranz für solche „Fehler“ in Entscheidungsprozessen ist für mich schwer zu begreifen.
Mein persönlicher Favorit ist Nr. 5 von Copilot „Perfekt unperfekt sein“.