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„Verdammte“ Cookie-Banner

Ein Artikel auf Legiscope beschreibt, wie Cookie-Banner in Europa zu einem erheblichen Produktivitätsverlust führen. Europäer verbringen jährlich 575 Millionen Stunden mit dem Klicken auf Cookie-Banner. Wirtschaftlich geschätzt kostet uns das 14,375 Milliarden Euro in der EU. Obwohl sie den Datenschutz stärken sollen, bieten die Banner oft wenig echte Privatsphäre-Vorteile.

Vielen Anwendern ist das lästige Anpassen der Cookie-Einwilligung zu viel. Im Ergebnis wird zu oft „Alle akzeptieren“ gewählt. Wenn Cookies nix tun und nur spielen wollen, könnte man ja die datenschutzfreundlichste Einstellung als Voreinstellung definieren. Wer mehr geben will, kann dann die Einstellung anpassen.

Mehr Infos: Legiscope Blog.

Aktualisiert – Leitlinien zur Einwilligung in Nutzung von Websites

Am 5. Mai 2020 aktualisierte der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) die Leitlinien. Der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Prof. Ulrich Kelber ist Mitglied des EDSA. Er begrüßte die Änderungen.

Ausgangslage

Immer noch existieren Websites, die durch geeignete Maßnahmen den Nutzern Tracking unterjubeln.

Leitlinien

Ein Cookie-Wall ist eine Maßnahme, die das Nutzen einer Website ohne Cookie-Einwilligung unmöglich macht. Die Leitlinien erlauben Cookie-Walls nur noch, wenn eine Nutzungsalternative, beispielsweise als Bezahldienst, existiert.

Zweiter wichtiger Fakt: Die Nutzung einer Website stellt keine Einwilligung dar. Das ist an sich nicht neu. Bisher galt bereits, dass eine Einwilligung immer durch einen aktiven Akt erklärt werden muss.

Cookies mal wieder

Am 1. Oktober 2019 hat der EuGH ein wichtiges Urteil zum Umgang mit Cookies auf Websites erlassen. Bisher gab es diesbezüglich ja ein ziemliches Rumgewurschtel, zumindest in Deutschland.

Was bestimmt das Urteil?

  1. Nicht zulässig sind Checkboxen, die bereits aktiviert wurden. Um Cookies zu verhindern, müssten diese Checkbox erst deaktiviert werden.
  2. Zu den Pflichtangaben zählen Informationen zur Funktion der Cookies, zu ihrer Lebensdauer und zu etwaigen Zugriffen Dritter auf diese. Diese Informationen sind den Betroffenen leicht zugänglich verfügbar zu machen.
  3. Ausgenommen davon sind technische Cookies. Als solche werden gemeinhin Cookies verstanden, die dem Login-Status dienen, die Sprachwahl speichern und den Warenkorb abbilden.

Da werden einige Websitebetreiber wohl schnell handeln müssen.

Weihnachtszeit – Keksezeit – 29. Nov. 2009

Habt ihr es schon bemerkt? Es weihnachtet! Bei mir zu Hause ziehen regelmäßig Duftwolken der Backorgien meiner Familie durchs Haus. Aber eigentlich will ich nix über die Kekse schreiben, die bei mir so gebacken werden. Mir liegen vielmehr die Kekse (Cookies) am Herzen, die uns das Web beschert.

Ich habe mir bei Google Analytics ein kostenloses Nutzerkonto eingerichtet und mal geschaut, was sich so tut. Die gute Nachricht vorweg: Ich habe dieses Konto bereits wieder gelöscht. Alle Daten sollten somit futsch sein.

Was eigentlich ist ein Cookie? Als Cookie bezeichnet man eine kleine Textdatei, die beim Surfen im Web entsteht. Erzeugt wird ein Cookie von Webservern, gespeichert wird es auf dem Computer des Surfers. Webshops setzten Cookies ein, um Kunden zu erkennen, Benutzereinstellungen für Webseiten können so gespeichert werden.

Ein Dienst, der sehr fleißig Cookies erzeugt, ist Google Analytics. Erstaunlicherweise arbeitet dieser Dienst auf vielen Websites und protokolliert fleißig. Bedenklich ist das insofern, weil Cookies erzeugt werden, die ein eindeutiges Identifizieren des Besuchers erlauben. Datum und Uhrzeit seines ersten Besuchs auf der Website werden erfasst. Damit kann dann auch ermittelt werden, wann und wie oft sich diese Besuche wiederholen.  Außerdem wird ermittelt, wie lange sich ein Besucher auf einer Website aufhält. Hinzu kommen weitere Informationen wie: Aus welcher Region kommen die Besucher? Welchen Webbrowser und welches Betriebssystem verwenden sie?

Bedenklich finde ich das alles deshalb, weil alle diese Informationen zu einem Surfer verknüpft werden können. Somit könnte erfasst werden, welche Wensites ich besuche, welche Bücher ich bestelle und welche Keksrezepte ich von chefkoch.de für meine backwütige Familie lade.

Bevor jetzt gleich wieder wegen des löchrigen Datenschutzes in Deutschland gejammert wird: Jeder Websitebetreiber, der Goggle Analytics und vergleichbare Dienste auf seiner Website einsetzt, ist eigentlich verpflichtet, die Besucher der Website darüber zu informieren. Aber das macht nur ein schlappes Prozent.

Was kann man dem entgegen stellen? Ich nutze Firefox als Webbrowser. Das kostenlose Gostery-Add-on informiert mich, welche Services auf welchen Websites laufen und blockt diese. Außerdem habe ich noch die Add-ons „Better Privacy“ und „CookieCuller“ installiert. Die fegen auch löschresistente Supercookies von den Festplatten meiner Computer.

In diesem Sinne: Eine schöne Adventszeit!